Diese Kurzinformation ersetzt keinen Nitroxkurs und dient nur der allgemeinen Information.
Das Wort Nitrox ist ein Kunstwort und setzt sich aus den Wörtern Nitrogen und Oxygen zusammen, es wird auch als EAN (Enriched Air) bezeichnet.
Es bezieht sich auf ein Gasgemisch welches aus Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2) besteht. Genau genommen ist unsere normale Atemluft ein Nitrox Gemisch.
Welches grob aus 21% Sauerstoff , 78% Stickstoff und 1% anderer Gase besteht.
Im Tauchen wird der Begriff Nitrox vor allem im Zusammenhang mit der künstlichen Veränderung zwischen dem Verhältnis von N2 und O2 verwendet. Man verringert den Anteil von Stickstoff (N2) und füllt dafür mehr Sauerstoff (O2) nach.
Die gängigsten Nitrox Gemische sind in der Regel EAN32 und EAN 36. Die Zahl steht für den prozentualen Anteil von Sauerstoff des Atemgases.
normale Luft | EAN32 | EAN36 |
---|---|---|
[pie_chart3]21,#045c70,O2; 1,#0b99a7,Edelgase; 78,#b4deea,N2[/pie_chart3] | [pie_chart3]32,#045c70,O2; 1,#0b99a7,Edelgase; 67,#b4deea,N2[/pie_chart3] | [pie_chart3]36,#045c70,O2; 1,#0b99a7,Edelgase; 63,#b4deea,N2[/pie_chart3] |
Warum weniger N2:
Das Gesetz von Henry kennt jeder der schon eine Flasche Champagner geköpft oder einfach nur eine Flasche Sprudelwasser geöffnet hat.
In der Kernaussage bedeutet es:
Die Menge eines Gases über einer Flüssigkeit ist gleich zu der Menge des gelösten Gases in einer Flüssigkeit.
Und wenn nicht, sorgt die Physik dafür. Es ist nur eine Frage des Drucks, der Zeit, der Lösbarkeit und Temperatur.
Weniger Stickstoff (N2) in unserem Atemgas bedeutet weniger Aufsättigung mit N2 während unserer Tauchgängen.
Heißt beim Tauchen:
Wen wir abtauchen steigt der Druck auf unseren Körper, sodass laut Henry ein unausgeglichenes Verhältnis zwischen dem Druck um uns herum und dem Druck in unserem Körper entsteht und somit auch die Sättigung unserer mitgeführten Atemgase.
In der sogenannten Kompressionsphase sättigt unser Körper Stickstoff auf, während Sauerstoff von unserem Körper verarbeitet wird und wieder abgeatmet werden kann. Dabei sättigen zuerst stark durchblutetes Gewebe wie das zentrale Nervensystem und Muskeln auf.
Beim Aufstieg verringern wir wieder den Umgebungsdruck, so dass der Stickstoff wieder entweichen kann.
Wichtig dabei ist das wir nicht zu schnell auftauchen, da der Körper nicht den gesamten angesättigten Stickstoff sofort wieder über die Lunge abbauen bzw. abatmen kann. Das ist der Grund warum jeder Tauchgang mit einem sogenannten Sicherheitsstop beendet werden sollte.
Die maximale Zeit, in welcher Tiefe wir bleiben können, damit der standardisierte Sicherheitsstop noch ausreicht entnimmt man auf den sogenannten Dekompressionstabellen nachlesen. Diese Zeit wird Nullzeit genannt. Also ein Zeitlimit in der wir gefahrlos unter Einhaltung der Sicherheitsstops auftauchen können.
Überschreiten wir diese sogenannte Nullzeit, müssen extra Stopps eingehalten werden und/oder weitere Flaschen mit entsprechenden Dekompressionsgasen mitgeführt werden. Dies ist als Sporttaucher allerdings verboten und spätestens ab hier beginnt der Bereich des technischen Tauchens.
Wenn wir uns nicht an diese Dekostops und Sicherheitsstop halten, kann es zur sogenannten Dekompressionskrankheit kommen.
In diesem Fall entweicht der Stickstoff aus unserem Körper zu schnell und es bilden sich sogenannte Mikroblasen im Blut. Wird der Anteil der Mikroblasen zu groß, kann dieser an den Aviolen nicht ausreichend diffundieren (abgeatmet werden) und diese werden weiter in den Blutkreislauf gepumpt und gelangen somit in das arterielle Kreislaufsystem unseres Körpers.
Je weniger Stickstoff (N2) in unserem Atemgas (Tauchflasche) vorhanden ist, umso weniger können wir folglich aufsättigen.
Vorteile von Nitrox:
Die Nachteile von Nitrox:
Nullzeit Verschiebung unserer Umgebungsluft mit 21% O2 gegenüber EAN32 und EAN36
↑ Minuten / → Tiefe in Metern
Diese Tabelle dient als grobe Übersicht der Nullzeitverschiebungen mit Nitrox und ist in keinem Fall zur Verwendung in der Praxis gedacht und freigegeben
Der Nitroxkurs kann gemeinsam mit dem OWD absolviert werden.